das abenteuer beginnt! meine eltern bringen mich nach münchen und wir verbringen noch einen schönen abend, bevor ich am nächsten tag um 7:30h abhebe. nach einem langen flug (7h aufenthalt in istanbul) lande ich um 12 uhr nachts in kigali, der hauptstadt ruandas. bis ich mein ganzes gepäck finde und das rad zusammengebaut hab, vergehen einige stunden. gegen halb drei in der früh bin ich endlich startklar und ich radel richtung hostel.
die strasse ist gut und beleuchtet, jedoch nicht lange. bald bin ich im finstern, ohne licht, auf nassen lehmstrassen unterwegs. ich sehe nichts. und dann passiert auch schon der erste sturz. ich sehe den betonpfeiler nicht und ich fliege in hohem bogen über das rad. dabei öffnet sich die lenkertasche und meine kamera, geldtasche etc. verstreuen sich auf der finsteren strasse. zum glück kann ich mein handy finden und alle meine sachen vor den vorbeifahrenden LKWs in sicherheit bringen.
bald komme ich im hostel an und verbringe die nächsten zwei tage dort. gemütlich sitze ich mit den anderen travelern aus aller welt zusammen, wir erkunden kigali und ich hole mir noch infos über das land und die strassen. und ich bin unglaublich überrascht!
z.b:
- plastiksackerl gibt es nicht. im supermarkt gibts ausschliesslich papiersackerl.
- die polizei ist immer present. egal ob am tag oder in der nacht. kigali gilt als eine der sichersten städte afrikas.
- der müll wird getrennt. recycling wird gross geschrieben.
- die strassen sind sauber und das nicht nur in den fancy stadtvierteln sondern auch am land.
dann gehts endlich los, endlich wieder mit dem vollbepackten rad unterwegs. und sofort fühle ich mich wie zuhause. genauso wie vor über einem jahr, als ich meine grosse reise beendet hab. es ist so, als wär ich nie stehengeblieben, als hätt ich nie etwas anderes gemacht. die staunenden blicke, die winkenden hände. die absurden unterhaltungen mit händen und füssen, wenn wir uns verabschieden und wir beide keine ahnung haben, von was das gespräch gehandelt hat. die menschentrauben wenn ich anhalte und wie schnell diese verschwinden wenn ich die kamera aus der tasche hole. die schwitzenden hände, die das schalten schwierig machen. die neugierde, was sich hinter der nächsten kurve verbringt. und ob der grimmige alte typ doch noch ein grinsen zeigt, wenn ich ihn anlache.
auch merke ich schnell wieso ruanda „land der 1000 hügel“ genannt wird. 1300 – 2700 höhenmeter werde ich in ruanda am ende JEDEN tages in den beinen haben. für alle die keinen höhenmeter faible haben: es gibt kein flachstück und die längste abfahrt dauerte bis jetzt ca. 60 sekunden. kurz um: es is zach!!!
aber wie immer ist es eine freude und ich geniesse jeden meter!
also rauf auf den sattel und rein in die pedale, morgen gehts richtung nyungwe nationalpark!