das rennen: 5 tage – 585 km
Tag 1: 96 km
das bett im hotel ist zu schön und ich verschlafe, also schnell frühstücken und 500 meter bis zur grenze rollen. an der grenze gehts relativ schnell und nach ca. zwei stunden grenzprozedere und gefühlten 30 passkontrollen kann der höllenritt durch die wüste losgehen. ich entscheide mich für eine abkürzung, aber die strasse ist schlecht, sehr schlecht, und ich fahre von schlagloch zu schlagloch. nach 96 km bin ich am ende und ich erreiche das erste kleine cafe wo ich wasser kaufen kann. die sonne ist am untergehen und ich entscheide mich dort zu übernachten. die entscheidung fällt mir nicht schwer, da es kaltes bier gibt, das erste seit zwei monaten.
Tag 2: 148 km
6 uhr aufstehen, es geht richtung mary. die strasse ist gut und der wind ok. es geht schnell dahin und ich kann mich zwischendurch in den windschatten von langsamen trucks werfen. in den dörfern und städten ist es noch ein kulturschock für mich: frauen ohne kopftücher
gegen abend decke ich mich genug wasser ein. die distanzen zwischen den kleinen shops werden grösser. durchschnittlich habe ich immer 6 liter wasser bei mir, plus 1 liter limonade als zuckerboost.
ich fahre bis die sonne untergeht, acht stunden reine fahrzeit. in den dünen finde ich einen tollen schlafplatz. dass es hier riesige schlangen und spinnen gibt efahre ich erst am nächsten tag…
tag 3: 105 km
tagwache um 5:30. es wird zu schnell zu heiss. das thermometer zeigt in der früh angenehme 16 grad und klettert aber schnell auf bis zu 47 grad. alle 30 bis 40 km gibt es ein kleines cafe um sich wieder mit genügend wasser einzudecken. gegen 10 uhr vormittags startet der wind, natürlich immer in die falsche richtung. mit durchschnittlich 12 km/h kämpfe ich mich durch die wüste. nach über acht stunden im sattel geht nichts mehr. ich hab noch ca. 3 liter wasser, sollte für den abend reichen. es sind zwar nur 10 km bis zum nächsten cafe, aber ich kann nicht mehr. also ein bisschen abseits der strasse das zelt aufbauen, essen und schlafen.
tag 4: 150 km
um 5 uhr leutet der wecker, die kühlen stunden müssen genutzt werden. ich kämpfe mich durch den wind, vorbei an einigen kamelen. die strasse ist schlecht, es rumpelt dahin, aber ich muss noch bis turkmenabat kommen. dort angekommen entscheide ich mich doch noch bis zur grenze zu fahren. der grenzübertritt ist problemlos, nur die medikamente werden überprüft und ich muss fiebermessen. nachdem ich auch die frage, ob ich ebola habe, verneine, darf ich nach usbekistan einreisen. gleich nach der grenze suche ich mir einen schlafplatz
tag 5: 86 km
86 km? easy! oder doch nicht! der wind ist extrem stark, aber ich muss bis buchara kommen da ich noch keine usbekische währung hab. am vortag habe ich noch genug wasser (10 liter) und brot gekauft um bis buchara zu „überleben“. in der mittagshitze erreiche ich die stadt, jetzt hab ich mir ein paar relax-tage verdient!