Zedernwälder und Affen


Die Straßen werden von Tag zu Tag besser und ich kann den Großteil sogar fahren. Noch immer mache ich jeden Tag um die 1500hm, aber auf guten Straßen ist das ok. Und endlich weicht die karge Landschaft und ich komme in Wälder. Ach, wie sehr hab ich Bäume vermisst. Riesige alte Zedern und zwischendurch hüpfen einige Affen von Baum zu Baum. Auch die Schlafplatzsuche ist in den Wäldern einfacher.

Wasser ist dennoch nicht ganz so einfach zu finden. Ich komme an einigen Bächen vorbei, koste, und stelle fest, dass es Salzwasser ist! So etwas hab ich noch nie gesehen, für mich gab es Salzwasser nur im Meer. Das Salz hat sich teilweise so stark abgelagert, dass Bäche aus erstarrtem Salz entstanden. Zum Glück finde ich eine kleine Quelle mit Trinkwasser, langsam aber doch, tröpfelt das Wasser in meine Trinkflasche.

Die Temperaturen sind nach wie vor unerträglich hoch, da kommt eine kurze Abkühlung genau recht. Allerdings verweile ich nicht lange, ich muss weiter nach Ifrane. Die Route wird wieder spannend. Von der Asphaltstraße geht’s auf die Schotterstraße und dann auf einen kleinen Weg, wieder einmal unfahrfahr. Außerdem ist der Weg nicht eingezeichnet. Mittlerweile verfluche ich Routenführung, zu viele Unstimmigkeiten waren bis jetzt. Ich bin froh, nicht den Tipp des Autors nachgekommen zu sein und lightweight unterwegs zu sein, sondern wirklich gut ausgerüstet. Wassersack, genug Stauraum für essen, offlinekarten, etc. Genug, um relativ lang autark unterwegs sein zu können.

In Ifrane angekommen, trifft mich der Schlag. Ein Stadtbild wie bei uns, die Architektur, sauber Straßen, grüne Parkanlagen, teure Autos. Dann ich schnell alles klar, der König, Mohammed IV hat sich hier seine eigene Stadt gebaut. Vorbei am Palast, schlafe ich nur ein Stücken außerhalb der Stadt bei einem kleinen See.